Gute Stimmung auf dem Mars
Wie sehr die Raumfahrt Grenzen überwinden kann – geografische, kulturelle und zwischenmenschliche – konnte die junge Raumfahrtingenieurin erst jüngst bei ihrer ersten Mission zum „Mars“, einer sogenannten Analogsimulation erleben. Gemeinsam mit sieben Studierenden und Young Professionals aus Amerika, Spanien, Großbritannien, Kuwait und Deutschland verbrachte sie zwei Wochen lang auf engstem Raum in der Mars Desert Research Station (MDRS) in der Wüste von Utah. In der Forschungsstation der gemeinnützigen Mars Society wird das Leben und Arbeiten auf dem Mars möglichst realitätsgetreu simuliert. Tatsächliche Missionen zum Roten Planeten sollen durch die Feldversuche bestens vorbereitet werden.
An der TUM habe ich das nötige Durchhaltevermögen gelernt, um mein Ziel zu erreichen.
Überflieger auch auf der Erde
Für Maria Grulich ist der menschliche Faktor nicht nur auf dem Mars wichtig. Schon bei ihrem Studium der Luft-und Raumfahrttechnik an der TUM legte sie besonderen Wert auf gutes zwischenmenschliches Miteinander und regen fachlichen Austausch mit den aus aller Herren Länder stammenden Studierenden. Sie brennt darauf, das, was sie an der TUM gelernt hat, auch in die Praxis umzusetzen. In der Wissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft für Raketentechnik und Raumfahrt WARR arbeitete sie am mechanischen Design eines 1U CubeSat, eines an der TUM entwickelten Kleinsatelliten, mit. Und noch während ihres Studiums entwickelte sie für das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und die Schwedische Nationale Raumfahrt-Behörde als Teil des REXUS Projektes ein Raketenexperiment, das 2015 in die Thermosphäre flog.
Kaum hatte sie 2016 ihr Studium abgeschlossen, ergatterte Maria Grulich einen der begehrten Traineeplätze im Europäischen Weltraumforschungs- und Technologiezentrum der Europäischen Weltraumorganisation ESA im niederländischen Noordwijk. Aktuell arbeitet sie am DLR in Köln und ist als Betriebsingenieurin für Wartungs- und Experimentiervorgänge der Nutzlasten (BIOLAB und MSL) im Columbus-Raumlabor der ESA zuständig. Es liegt auf der Hand, dass Maria Grulich auch selbst in die Weiten des Weltraums reisen will. 2020 wird sie sich bei der ESA als Astronautin bewerben. In ihrem TUM-Professor Ulrich Hans Walter, einem ehemaligen Wissenschaftsastronaut an Bord des Orbiters Columbia, und mit TUM Alumna und ESA-Astronautin Samantha Cristoforetti hat Maria Grulich die besten Vorbilder für diese Laufbahn. „Der Weltraum ist meine Leidenschaft“, sagt sie. „An der TUM habe ich das nötige Durchhaltevermögen gelernt, um mein Ziel zu erreichen. Ich gebe niemals auf und gehe meinen eigenen Weg.“
Master Luft-und Raumfahrttechnik 2016
Für das Studium der Luft- und Raumfahrttechnik zog Maria Grulich von Hannover nach München. Ihr Auslandssemester verbrachte sie am Institut Supérieur de l’Aéronautique et de l’Espace in Toulouse, ihre Masterarbeit schrieb sie am Florida Institute of Technology in den USA. Für ihre ambitionierten Forschungen wurde sie durch die Walther Blohm Stiftung und das DLR-Spitzenstipendium gefördert. Seit 2018 arbeitet sie am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Köln und ist als Betriebsingenieurin für Wartungs- und Experimentiervorgänge des Columbus-Raumlabors der ESA zuständig.
Maria Grulich ist Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt und der WIA Woman in Aerospace. Als Stipendienkoordinatorin engagiert sie sich für das Space Generation Advisory Council. Auch in ihrer Freizeit überwindet Maria Grulich gerne Grenzen – mit ihrem Motorrad oder auf ihren Reisen in fremde Länder.
Als Mitglied der International Emerging Space Leaders Crew verbrachte Maria Grulich zwei Wochen lang in einer Wüstenforschungsstation im US-amerikanischen Utah, um die Lebens- und Forschungsbedingungen auf dem Mars zu simulieren. Interessierte Studentengruppen der TUM, die dort selbst einmal gerne ihre eigenen Experimente durchführen möchten, können sich mit ihren Fragen und Anregungen für kleine Marsmissionen bei Maria Grulich hier melden. Bitte senden Sie dazu eine E-Mail an alumniundcareer@tum.de.