
TUM Ambassador Jonathan Onyekwelu (Bild: privat)
TUM Ambassador Jonathan C. Onyekwelu
Ich bin stolz darauf, ein Alumnus der TUM zu sein.
„Ich bin stolz darauf, ein Alumnus der TUM zu sein. Ich promote die Ideen und Werte der Universität überall, wo und wann immer ich kann“, betont er. Sei es als Gastprofessor in Freising, als Gastgeber für TUM-Studierende in Akure oder als Initiator eines Memorandum of Understanding zwischen der TUM und der Federal University of Technology, Akure (FUTA), um den Austausch noch mehr zu festigen. Die Ernennung zum TUM Ambassador durch den Präsidenten der TUM, Thomas F. Hofmann, im Dezember 2025 bedeutet ihm daher besonders viel: „Diese Auszeichnung ist für mich eine formelle Anerkennung dessen, was ich über die Jahre für die TUM getan habe. Sie zeigt, dass meine Verbindung zur Universität und zu Deutschland international gewürdigt wird.“
Seit 2013 ehrt die TUM jedes Jahr internationale Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftler, die die Universität während ihres Aufenthalts durch ihre wissenschaftliche Expertise und ihre internationalen Erfahrungen nachhaltig bereichert haben. TUM Ambassadors sind Verbindungsglieder zwischen der TUM und der internationalen akademischen Forschungs- und Industriegemeinschaft.
Partnerschaft, die weiterlebt
Die enge Zusammenarbeit zwischen der TUM und der FUTA sieht TUM Ambassador Jonathan Onyekwelu als langfristiges Projekt – weit über seine eigene Karriere hinaus. „Ich möchte, dass die Beziehung weitergeht, auch nach meiner Zeit“, sagt er. Bereits jetzt unterstützt er Kolleginnen und Kollegen, die Forschungsaufenthalte in Deutschland planen oder sich für DAAD-Stipendienprogramme oder ein Humboldt-Forschungsstipendium bewerben wollen. Besonders wichtig ist ihm, jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Nigeria Chancen für Austausch und Weiterbildung zu eröffnen. „Das ist gut für die Zukunft unserer Universitäten. Diese Zusammenarbeit stärkt beide Seiten.“ Nigeria könne viel von der langjährigen deutschen Forstwirtschaft und -wissenschaft lernen, gleichzeitig profitiert Deutschland vom nigerianischen Wissen über die Feinheiten der tropischen Wälder.
Zwischen zwei Heimaten
Nach seiner Promotion war Jonathan Onyekwelu sofort klar, dass er erstmal in sein Heimatland Nigeria will, um all das Wissen weiterzutragen, das er gelernt hatte – trotz der Empfehlung seines Gastprofessors zu bleiben. Zurück kam er dennoch, mittlerweile mehr als 15 Mal, als Alexander von Humboldt Research Fellow, als DAAD-Gastprofessor oder über Forschungskooperationen. Die Ankunft läuft auch mehr als zwei Jahrzehnte später immer noch gleich ab: Wenn Jonathan Onyekwelu in Freising ankommt, klingelt spätestens am nächsten Tag das Telefon: Jonathan, du bist da! Lass uns treffen! „Dann essen wir zusammen, wie früher”, sagt er. Seine Kollegen haben ihn Ende der Neunzigerjahre zum ersten Mal in die bayerischen Traditionen von Weißwurst und Leberkäse eingeführt, es schmeckte – auf beiden Seiten. Denn Jonathan Onyekwelu bringt regelmäßig Kochbananen, Yam und getrockneten Fisch aus Nigeria mit, manchmal kommt seine Frau mit nach Freising, dann kocht sie Okra-Suppe und alle kommen zusammen.

Bild: TUM Ambassador Jonathan Onyekwlu bei einem Projekt in Nigeria (Bild: privat)
Wenn man die Sprache versteht, versteht man die Menschen.
Diese Offenheit hat Jonathan Onyekwelu geprägt – und sie ist vielleicht das Geheimnis seines Erfolgs. „Wenn man die Sprache versteht, versteht man die Menschen. Und wenn man sich auf das Land einlässt, kann man nicht nur forschen, sondern auch wachsen.“

TUM Ambassador Jonathan Onyekwelu (Bild:privat)
TUM Ambassador 2025
Dr. Jonathan Onyekwelu ist Professor für Forstwissenschaften an der Federal University of Technology, Akure (FUTA) in Nigeria, die er 1991 als bester Absolvent im Fachbereich Forstwirtschaft und Holztechnologie verließ. Nach seiner Promotion in Silviculture an der TUM (1998–2001) forschte er 2004 als Humboldt-Fellow erneut am Campus Weihenstephan.
Daraus folgte eine lebenslange Kooperation mit der TUM mit über fünfzehn Forschungsaufenthalten und drei DAAD-Gastprofessuren. Seine Forschung zu Biodiversität, Ökosystemrestaurierung und Kohlenstoffbindung ist international anerkannt. Durch seine Projekte verbindet er wissenschaftliche Exzellenz mit gesellschaftlicher Wirkung: Er überträgt Forschungserkenntnisse in nachhaltige Landnutzung und Klimaschutzmaßnahmen in Nigeria und baut Brücken zwischen Wissenschaft und lokaler Gemeinschaft.
„Dass ich das Leben für spätere Generationen verbessern kann, gibt mir Zufriedenheit“, sagt Jonathan Onyekwelu. Als Mentor und Initiator zahlreicher Kooperationen verkörpert er den Geist globaler Partnerschaft, für den er 2025 als TUM Ambassador ausgezeichnet wird.


